Hänsel und Gretel

Die Geschichte von Engelbert Humperdinck und seiner Oper Hänsel und Gretel

humperdinckDer Mann, der die Oper Hänsel und Gretel geschrieben hat,hieß Engelbert Humperdinck. Geboren wurde er vor über 150 Jahren, am 1. September 1854. Sein Vater war Lehrer. Dieser wollte zwar, dass sein Sohn Klavierunterricht erhält, als aber Engelbert ganz begeistert von der Musik war, war das dem strengen Papa dann allerdings gar nicht recht. Der hätte es nämlich viel lieber gesehen, wenn sein Sohn brav Latein und Griechisch gelernt hätte, statt zu komponieren. Als dann Engelbert mit 14 Jahren auch noch die Märchenoper Undine von dem Komponisten Albert Lortzing im Theater sah, war er davon so angetan, dass er jetzt unbedingt selbst für das Theater komponieren wollte. Doch sein gestrenger Vater wollte dies immer noch nicht. Er verlangte von Engelbert, dass dieser nach seinem Abitur eine Ausbildung zum Baumeister machen solle. Obwohl der Sohn diese Tätigkeit gar nicht mochte,brachte er es hier immerhin so weit, dass er für die Feuerwehr seiner Geburtstadt Siegburg ein Spritzenhaus bauen konnte.

Probleme im Hause Humperdinck

War sein Vater also dagegen, dass Engelbert Komponist wurde, so beförderte seine Mutter sein musisches Talent. Sie sorgte schließlich dafür, dass ihr Sohn ein ordentliches Musikstudium beginnen konnte. Immer wieder gab es Streit im Hause Humperdinck um die Zukunft des Sohnes. Irgendwann war die Geduld des immer noch widerwilligen Vaters am Ende, doch da kam die Rettung gerade im rechten Moment. Engelbert gewann für eine seiner Kompositionen einen Preis, der ihm viel Geld und Anerkennung einbrachte. Nun wollte sich auch der Vater dem Sohn nicht weiter in den Weg stellen.

Besuch bei Herrn Wagner

wagner
Engelbert schwärmte damals für die Musik von Richard Wagner. Wagner war der bedeutendste Opernkomponist, den Deutschland zu dieser Zeit hatte. Irgendwann nahm Humperdinck dann seinen ganzen Mut zusammen und klingelte einfach bei Wagner. Diese Kühnheit zahlte sich aus: Die beiden Komponisten freundeten sich an und Humperdinck durfte gar für die Uraufführung von Wagners Oper Parsifal ein kleines Stückchen eigene Musik beisteuern. Das war eine ungeheure Auszeichnung. Zusätzlich wurde Engelbert beauftragt, Wagners Sohn Siegfried, der später selbst einmal ein großer Komponist werden sollte, Musikunterricht zu erteilen. Daneben arbeitete Humperdinck in unterschiedlichen Städten als Dirigent, Musiklehrer und Kritiker. Die Oper Hänsel und Gretel entsteht Im Jahre 1890 bat Engelberts Schwester Adelheid ihren Bruder um die Komposition von ein paar kleinen Liedern. Sie waren bestimmt für ein kleines Theaterstück, das Adelheid für ihre Kinder nach dem Märchen von Hänsel und Gretel verfasst hatte. Engelbert hatte solchen Spaß an dieser Arbeit, dass er sich daran machte, eine eigene Oper über die beiden mutigen Geschwister Hänsel und Gretel zu schreiben. 1893 war die Komposition dann fertig. Sie erklang erstmals in Weimar und wurde ein ganz großer Erfolg.katze Am Dirigentenpult stand damals Richard Strauss, der später ebenfalls ein sehr berühmter Komponist werden sollte. Viele Theater auf der ganzen Welt spielten nun Humperdincks Hänsel und Gretel. Seit über 110 Jahren bereitet er jungen und erwachsenen Zuschauern immer wieder viel Freude mit seiner stimmungsvollen Musik und einer Handlung, die man zwar aus dem Märchen kennt, die aber trotzdem immer wieder spannend ist. So ist es also kein Zufall, dass viele Kinder an die Welt der Oper mit Hilfe dieses Werkes herangeführt werden. Könnte es sein, dass es bei euch auch so war?

Euer Arnold.

 

 

Premiere Hänsel 4 Opernwelt Dez. 2011

Bilder zur Inszenierung „Hänsel und Gretel”

Oliver Voigt stellte uns feundlicherweise diese Bilder zur Verfügung.

Hinreißende Gründungspremiere

Der folgende Artikel erschien in der Märkischen Oderzeitung.

Hinreißende Gründungspremiere

Bad Freienwalde (MOZ) Die Wanderoper Brandenburg, Verein für kulturelle Bildung, und die Stadt Bad Freienwaldehaben mit einer fulminanten Gründungspremiere am Donnerstagabend einen kulturellen Glanzpunkt gesetzt. Hunderte Freienwalder feierten die Aufführung der Oper „Hänsel und Gretel“.

Wenn es stimmt, dass der Applaus das Brot des Künstlers ist, dann muss das Ensemble der Wanderoper Brandenburg, das am Donnerstagabend Premiere mit Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ gefeiert hat, um seine schlanke Linie fürchten: Die Bad Freienwalder Opernfreunde spendeten den Darstellern, Musikern, allen Leuten vor und hinter der Bühne gleichgetan minutenlang rhythmischen Beifall, ein Teil erhob sich von den Plätzen, es gab Fußgetrappel und Bravo-Rufe, begeisterte Pfiffe. Einen solchen Beifallssturm erlebt das Kurtheater mitunter beim Karneval. In dieser anhaltenden Intensität nach einer Opernaufführung gleicht er einer Sensation.

Das Ensemble hat sich von den ersten Minuten an in die Herzen der Bad Freienwalder gespielt. Das von Bernd Wefelmeyer behutsam geleitete Kammerorchester der Wanderoper gab nach dem Vorspiel einen stimmigen instrumentalen Hintergrund zu den absolut überzeugenden Stimmen der Darsteller. Arnold Schremm hat der Humperdinck-Oper den märchenhaften Glanz gelassen. Sehr gut kam das prächtige Bühnenbild an.

Hänsel und Gretel mit Alexandra Parshina und Nora Lentner füllten ihre tragenden Rollen mit Bravour aus. Die mit Augenzwinkern in Disko-Tanzfiguren schwelgenden Kinder beim „Brüderchen, komm tanz mit mir“ amüsierten das Publikum köstlich. Überhaupt zeigten die poppigen Kopfhörer bei Gretel wie auch die Jugendzeitschrift in Hänsels Gesäßtasche, dass hier keine verstaubte Oper aufgeführt wurde. Der Schwung der beiden und auch ihr Zagen im nächtlichen Wald schlug die Zuschauer in ihren Bann. Die populären Kinder- und Volkslieder Humperdincks rissen das Publikum mit.

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Märchen als Premiere der Wanderoper

Der folgende Artikel erschien in der Märkischen Oderzeitung.

Märchen als Premiere der Wanderoper

Bad Freienwalde (MOZ) Die im Februar im Bad Freienwalder Kurtheater gegründete „Wanderoper Brandenburg – Verein für kulturelle Bildung“ nimmt Gestalt an. Am 3. Novemberwird die Oper „Hänsel und Gretel“ an der Gründungsstätte des Vereins uraufgeführt.

„Nach einigen Schwierigkeiten fand sich nun eine Form, die die endgültige zu sein scheint“, sagt Arnold Schrem, Opernregisseur sowie Gründer und Geschäftsführer des Vereins. Die Wanderoper sei in Bad Freienwalde gegründet und angesiedelt worden, obwohl sie für das ganze Land wirke.

Schrem hat sich zum Ziel gesetzt, die Oper in die Fläche des Landes Brandenburg zu bringen. Von einst fünf Musiktheatern in Brandenburg sei nur noch eines in Cottbus übrig geblieben. Vor allem Schüler sollen in den Genuss von Opernaufführungen kommen. Sie hätten keine Möglichkeit mehr, professionelles Musiktheater zu erleben. Schrem hält dies für einen großen Verlust bei der Bildung.

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