Der „Märkische Sonntag“ besuchte Arnold Schrem zum Interview
Von Daniela Sell
Wenn Kinder oder Jugendliche heutzutage gar nicht mehr in ein Opernhaus gehen, dann muss das Opernwerk eben zu den jungen Zuhörern kommen. Diese Idee ist simpel und einfach genial. Sie kam dem Opernregisseur und Theaterleiter Arnold Schrem. Als er vor Jahren nach einem längeren Aufenthalt aus dem österreichischen Graz wieder in seine brandenburgische Heimat kam, da fiel ihm auf, wie kulturleer manche Regionen schon sind. „Mir fiel auf, Kinder und Jugendliche haben gar keine Berührungen mehr mit Opern, Sinfonien oder dem Theater. Brandenburg hat nur noch ein einziges ganzjähriges Musiktheater. Und bei der momentan wirtschaftlichen Prognose wird auch kein weiteres Theater entstehen.“ Und Arnold Schrem machte eine ganz erschreckende Erfahrung. Musiklehrer nehmen gar kein Instrument mehr in die Hand, „alles kommt nur noch aus der Konserve.“ Also muss man an die Schulen heran, um eine Basisversorgung am Vormittag zu schaffen. „Alle Kinder müssen meiner Meinung nach in den Genuss kommen, eine Oper zu erleben, nicht nur die Kinder, in denen das Elternhaus sie musisch enorm fördert.“ Wenn es heute nicht gelingt, Kinder und Jugendliche für die Aufführungen in den Opernhäusern zu begeistern, dann wird es irgendwann ein weiteres Problem geben. Schrems Meinung nach sterben dann solche Einrichtungen, weil schlichtweg die Besucher fehlen. Somit muss eine neue Kulturstruktur geschaffen werden. Es muss ein Opernhaus her, das mobil, preiswert, flexibel ist. Das rein ins Flächenland geht. Und so schuf er die Idee von der Wanderoper Brandenburg. Die gibt es nun bereits schon weit über ein Jahr. „Meine Idee ist alternativlos“, weil auch preiswert. „Diese Notlösung ist die Kulturzukunft Brandenburgs.“
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